Leseproben aus unserem RPG

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Alba Rados
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Leseproben aus unserem RPG

Beitrag von Alba Rados » Di Mär 02, 2021 9:52 pm

Leseproben aus dem Rollenspiel

Hallo liebe Gäste und Interessierte!

Hier haben wir euch ein paar Posts des internen Spielgeschehens herausgesucht, die euch einen Aufschluss darüber geben könnten, wie in unserem RPG gespielt wird und was an einigen Ecken der Galaxie so passiert.
Hierbei handelt es sich um einen Querschnitt des ganzen RPGs und der verschiedenen Fraktionen.

Diese Beispiele sollen keiner Qualitätswertung dienen oder ein Best-of des Rollenspiels darstellen. Sie sollen Interessenten zeigen, wie hier ungefähr gespielt wird und was neue Mitspieler erwartet, wenn sie sich dazu entscheiden, bei uns einzusteigen.

Wir hoffen, wir können dadurch einen ersten Eindruck vermitteln und würden uns über Anmeldungen und Teilnahme sehr freuen. : )


Unabhängige

[quote="Maru Dar"]

Langsam hatten seine Augen sich an das unangenehm weiß-blaue Licht im Inneren des Crawlers gewöhnt. Unsanft schob Maru einen Jawa zur Seite, der ihm die Sicht auf einen Stapel Energiespulen versperrte. "Und eine von denen." Seine Forderung wurde mit heftigem Zetern beantwortet. Zurecht, wie er gedanklich zugab, er verlangte tatsächlich ziemlich viel. "Also gut, die Spule und nur drei von den Leitungskopplern." änderte er sein Angebot. Kurz lieferte er sich ein Starrduel mit den zwei gelben Punkten die unter der braunen Kutte hervor stachen, dann lenkte der Jawa ein. Eilig machten sich ein paar herbeigewunkene Jawas daran, Maru's Bestellung zusammen zu tragen, während dieser zu seinem Speeder zurückkehrte.
Heiße Luft umfing ihn ab dem Moment, da er den ersten Fuß auf die große Laderampe setzte. "Toller Tag für einen Tatooine Ausflug." als ob jemals ein toller Tag für solch einen Ausflug wäre. Es war heiß, staubig, und gefühlt jeder versuchte, einen übers Ohr zu hauen.
An seinem Speeder angekommen prüfte Maru penibel die von ihm geforderten Teile. Nichts fehlte. Mit einem Nicken nahm Maru die Teile entgegen und machte sich daran, die gesicherten Boxen an seinem Speeder zu öffnen. Ungeduldig quieckten ein paar der Jawas, als er seine Bezahlung nahm, ohne ihnen bereits seine Lieferung überlassen zu haben. "Keine Angst, Ihr kriegt euer Zeug." murmelte er und stellte die Transportcontainer auf den staubigen Boden. Sofort waren mehrere Jawas zur Stelle, um ihre Neuerwerbungen in den Crawler zu schaffen. Auch Maru hatte kein Interesse, unnötig lange zu verweilen, und verlud seine Ersatzteile in die frei gewordenen Boxen.
Bevor er sich auf den Rückweg machte, rückte er seine Schutzkleidung zurecht. Ein dickstoffiger Übermantel verdeckte den Großteil seines Körpers und ein lederner Pilotenhelm mit Schutzbrille sollte den Kopf vor der staubigen Wüste bewahren. Zu guter Letzt band Maru behelfsweise ein Tuch über Mund und Nase. Ein schneller Technikcheck, dann jaulten die Motoren des Speederbikes auf und Maru verschwand in einer Staubwolke.

Es dauerte nicht lange, bis der einsame Rider seinen Verfolger bemerkte. Zunächst war ihm überhaupt nicht klar, was er da bemerkte, das jeden Einwohner Tatooines wohl schon vor ein paar Meilen in Angst und Schrecken versetzt hätte, doch langsam dämmerte auch Maru welcher grau-beige Schatten den Horizont verdeckte: Ein Sandsturm.
Natürlich hatte er von den gefährlichen Wüstenstürmen gehört, welche so stark sein konnten, dass sie einem Krayt-Drachen das Fleisch herunter schälten. Mit kreischenden Motoren gab er Gas. Obwohl er dem alten Aratech alles abverlangte, spürte Maru bald, wie die ersten Sandkörnen durch die Ritzen seiner Kleidung drangen. "Verdammt, wie schnell ist so ein Sturm?" Nicht all zu bald färbte sich die Umgebung rot, dann zunehmen grau. Staub drang unter seine Maske und Rüstung.
Instinktiv hattee er nicht versucht, dem Sturm davon zu fahren, sondern stattdessen einen Schrägkurs eingeschlagen, der ihn zum Rand der Wolke bringen sollte. Nach einer gefühlten Ewigkeit in einem Meer aus Rost und Grau, das so dicht war, dass er die vorderen Finnen des Speeders nicht mehr sehen konnte, begann die Wolke sich zu lichten. Maru schätzte, dass er bestimmt ein paar Hundert Kilometer in dieser undurchsichtigen Masse zurückgelegt hatte, als ein unbestimmbares Gefühl ihn zur Seite abdrehen ließ. Er bremste rapide ab und blinzelte ungläubig zu den beiden Urtya-Zelten hinüber die sich mit ihren sandgrauen Wänden kaum von dem Sturm abhebten. Bevor Maru entscheiden konnte, wie er weiter verfahren wollte brachte das nächste Hindernis ihn unweigerlich zum Stehen. Nur eine Gefahrenbremsung verhinderte einen Zusammenstoß mit dem zotteligen Hinterlauf eines Banthas. Grade machte Maru sich daran sein Vehikel zu wenden, als ein Gaffi-Stab ihn vom Speeder riss.[/quote]


Imperiale Föderation - Flotte

[quote="Nom Kereel"]Nom befand sich in einem Raum, den man nicht gerade als geräumig bezeichnen konnte. Er war rechteckig, nur wenige Meter lang und nicht einmal so breit. Die Wände waren mit Schaltpulten, Konsolen und Anzeigen übersät und es bot sich Platz für bis zu sieben Offiziere. Die Wand, vor welcher sich der erst vor kurzem beförderte Offizier gerade befand, war im Großen und Ganzen eine einzige, fünf Meter lange Front aus Sicherheitsglas, welche sich zum Haupthangar hin öffnete.
Gerade war der Flugkontrollraum maximal besetzt. Lieutenant-Commander Nom Kereel hatte hier den Oberbefehl, während sechs Lieutnants an ihren Arbeitsstationen saßen und sich auf ihre jeweiligen Aufgabenbereiche fixierten.
"Sir, die erste Corellianische Korvette nähert sich uns, der Kapitän meldet, dass sie wichtige Forschungsergebnisse an Bord tragen. Sie hat beim Startovrgang einige Schäden einstecken müssen und bittet um sofortige Androckerlaubnis.
Nom wandte seinen Blick vom geschäftigen Treiben im Hangar und begab sich schnellen Schrittes hinter den Offizier, welcher ihn soeben angesprochen hatte und - so er sich erinnern konnte - den Namen Hysio Dalli trug und warf ihm ein bestätigendes Nicken zu.
"Geben Sie Andockerlaubnis, sobald ein entsprechendes Gebiet im Hangar geräumt ist. Die Landungsboote..." Nom Unterbrach sich und blickte auf das Datapad, welches er in Händen trug, ehe er wieder an Hysio vorbei auf den vor ihm liegenden Bildschirm blickte. "...9 und 11 sowie die Strumtruppentransporter 3,4 und 13 sollen ihren Startpunkt auf die Nebenbucht verlegen und die Fläche freimachen. Desweiteren soll sich ein Reparaturteam in Landebucht 2 einfinden und sich der Korvette widmen, sobald sie gelandet ist, schloss er seinen Satz ab und deutete auf Symbole, welche über den Bildschirm flackerten.
"Jawohl Sir", bestätigte der Mann in der Navy-Uniform und widmete sich einigen Personen, welcher er über seinen Kommunikator anfunkte.

Nom ging unterdessen zwei Arbeitspulte weiter und kam hinter dem Kommunikationsoffizier zum Stehen, als ob er geahnt hätte, dass dieser sich in genau dem Augenblick umwandte und sein Headset halb von den Ohren zog. "Lieutenant Kereel, Landungsboot 2 meldet, dass die Evakuierung der Hauptbasis nahezu abgeschlossen ist, wie sollen wir weiter verfahren?", fragte er und sah seinen Vorgesetzten mit einem Ausdruck an, welchen man von einer Person in seiner Position in genau diesem Augenblick erwartet hätte.
"Schicken Sie noch zwei leere und einen Truppentransporter mit Verstärkung hin, um den Rückzug der verbliebenen Soldaten zu decken und ihn schnell abzuwickeln. Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Zeit zu verspielen!", gab Nom zurück, der sich wunderte, woher er all die Ruhe nahm, von welcher er aktuell zu zehren schien. Vielleicht lag es daran, dass er "nur" den Haupthangar zu koordinieren hatte, hier wesentlich mehr Aufgaben delogieren konnte und noch kein richtiger Notfall eingetreten war. Vielleicht täuschte er sich aber auch nur und es war Zufall, Glück oder einen total falsche Ansicht seinerseits.
Eine Sirene riss ihn aus seinen Gedanken, die vermutlich mehr nutzlos, als hilfreich waren und holten Nom in die aktuelle Situation zurück.

Das schreckliche Geräusch ließ verlautbaren, dass sich ein großes Schiff näherte und den Landevorgang im Hangar in Angriff genommen hatte.
Nom überbrückte die nahezu nicht vorhandene Strecke zwischen sich selbst und dem Sichtfenster und sah, wie sich die Corellianische Korvette in die große Öffnung des Haupthangars schob, während im Hintergrund ein oder zwei Geschwader TIE-Fighter abzudrehen schienen.
Er wandte sich schnell um und gab mit einem "Lieutenant Brandali, Sie haben das Kommando" zu verstehen, dass er den Raum kurz verlassen würde. Kurz darauf schritt er bereits eilenden Fußes zum nächsten Turbolift und drückte auf den Knopf, welcher ihn in die Hangarebene befördern würde. Nom würde die Neuankömmlinge in Empfang nehmen, von ihnen direkt die neuesten Lageberichte zur Situation auf dem Planeten einholen, zu seiner Arbeitsstätte zurückkehren und die neu gewonnenen Informationen bei seinen weiteren Entscheidungen bezüglich der Lande- und Startvorgänge berücksichtigen.[/quote]


Neues Imperium - Geheimdienst

[quote="Velva Sulvo"]Velva atmete tief durch, als sie in Firmus‘ Büro trat und die altgewohnte Umgebung musterte. Für das Büro eines so hochrangigen Imperialen wie Firmus Slovan es war, war es beinahe ein Leuchtfeuer der Nüchternheit. Der Schreibtisch war wie immer akkurat sauber geräumt und außer dem Datablock, an dem er gerade arbeitete, und einer Caf-Tasse war nichts darauf abgelegt. Neben dem Schreibtisch und einem abgeschlossenen Regal mit Datacards war nur noch ein Besprechungstisch mit vier Stühlen im Büro. Hinter dem Besprechungstisch war eine große Holonet-Schnittstelle für Kommunikationen mit extern oder zur Projektion von Taktiktafeln angebracht.
Der einzige Luxus, den Slovan sich in seinem Büro gönnte, war eine Kristallkaraffe, die stets mit einem guten Feierabenddrink für die blaue Stunde auf der Dachterrasse des Regierungskomplexes gefüllt war und zwei Kunstwerke zweifelhafter Herkunft, die an der dem Schreibtisch gegenüber liegenden Wand hingen.
Sie wechselten immer mal wieder. Als Velva zuletzt in Slovans‘ Büro gestanden hatte, waren es zwei Gemälde eines jungen Mon Cal Künstlers gewesen, die Velvas‘ Ansicht nach vor allem dafür geeignet waren, den Betrachter in den Wahnsinn zu treiben.
Als sie nun beim Eintreten nach rechts sah, sah sie, dass die Bilder gewechselt hatten. Auf den ersten Blick nicht unbedingt zum Besseren.
Dann räusperte Firmus Slovan sich. Velva war klar, dass er durch diverse Überwachungskameras und die Meldung der Wache vor diesem Trakt des Gebäudes schon längst wusste, dass sie es war, die durch seine Tür trat und somit genug Zeit gehabt hatte, jegliche Reaktion auf sein Gesicht zu zeichnen, die er für angemessen hielt, aber sie war dennoch nervös, als sie seinem Blick nicht länger ausweichen konnte und langsam zu ihm sah.
Er hatte sich kaum verändert. Vielleicht ein paar graue Strähnen an seinen Schleifen mehr, die seinem Äußeren jedoch kaum zum Nachteil gereichten. Ein sorgfältig neutrales Lächeln und ein Blick, bei dem sich Wachsamkeit und Freude die Waage hielten.
Velva biss sich auf die Unterlippe und erwiderte seinen Blick dann. Sie sah Slovan offen an. Die Erinnerungen, die so sorgfältig in diesem kleinen Kästchen in ihrem Kopf verschlossen waren, bäumten sich wütend gegen die Wände ihres Gefängnisses auf. Die Wut. Die Scham. Die Schuldgefühle. Was würde Slovan sehen, wenn er sie ansah? Würde er sehen, wie schwach sie zwischendurch gewesen war? Wie kurz davor, unter Mervics‘ Psychoterror zu zerbrechen? Wie kurz sie vorher davor gewesen war, alles aufzugeben, bevor er sein wahres Gesicht gezeigt hatte? Wie all diese Dämonen sie jede Nacht durch ihre Träume trieben wie ein Nerfhirte sein Vieh?
Velva. Wie gut dich wiederzusehen.“ Es waren vorsichtige Worte, aber es war ein ehrliches Lächeln, das an seinen Mundwinkeln zupfte. „Ich bin erleichtert, dich wohlauf zu sehen.
Velva glaubte es ihm sogar. Aber sie hörte auch, was darin mitschwang: Mich würde außerdem interessieren, wieso du über fünf Monate länger weg warst, als vereinbart und was bei allen Sithhöllen in dieser Zeit passiert ist.
Bevor sie irgendetwas auf seine vorsichtigen Worte erwidern konnte, wanderte Slovans‘ Blick zu Derec.
Und Ihre Anwesenheit?“ Sein Blick glitt zwischen ihm und Velva hin und her. „Wenn ich mich richtig erinnere, waren Sie es, die vor über einem Jahr bei der Befragung eines gewissen Herrn Harrak in einem unserer unbekannteren Inhaftierungsblöcke halfen.
Velva überlegte kurz, zu intervenieren, bevor Derec irgendetwas antworten konnte. Sie überlegte blitzschnell. Wenn irgendjemand eine Wanze in Derecs‘ Sofa versteckt hatte, wer wusste schon, wo überall das noch der Fall war.
Dann schüttelte sie über sich selbst den Kopf. Wenn tatsächlich jemand das Büro des Chefs‘ des Geheimdienstes verwanzt hätte, hätten sie wohl ganz andere Sorgen.
Sie schüttelte sich. Dann war es ohnehin zu spät. Zum Glück war Derec selbst auch umsichtig. Er zog die Wanze aus seiner Jackentasche und legte sie vorsichtig auf Slovans‘ sauberen Schreibtisch.
Slovan betrachtete diese mit hochgezogener Augenbraue.
Ist das Gerät aktiv?“, fragte er nach einer Weile. Derec warf einen Blick zu Velva.
Wir haben den Sender deaktiviert. Glauben wir. Aber es wird ohnehin erst aktiv, wenn Velva etwas gesagt hat.“
Slovans‘ Augenbraue wanderte höher. Dann griff er unter seinen Schreibtisch und zog eine metallverstärkte Analysebox hervor. Er steckte die Wanze hinein, verschloss die Box und zeigte dann auf die Stühle des Besprechungstischs.
Ich glaube, es gibt ein paar Dinge, die Sie mir erklären sollten.“
Sie setzten sich und Slovan begann damit, Derec über die Wanze auszufragen. Velva nahm erleichtert zur Kenntnis, dass Derec sich etwas bedeckt hielt, was die Szene in seinem Wohnzimmer anging und lediglich von einer gemeinsamen Suche nach der Wanze sprach.
Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz“, sagte Slovan, als Derec geendet hatte. „Ich werde Sie auf dem Laufenden halten, was die Analysen des Geräts ergeben und welche Schlüsse wir über dessen Herkunft ziehen können.
Es war eine Entlassung und Derec verstand sie auch so. Für einen Moment öffnete er die Lippen, so als wolle er noch etwas sagen, dann stand er zackig auf und verabschiedete sich.
Velva sah ihm lange hinterher, bevor sie die Energie aufbrachte sich wieder zu Firmus‘ zu drehen und dem Blick ihres Chefs zu begegnen. Wachsames Misstrauen brannte darin, als er sie aufmerksam musterte. Obwohl er sich scheinbar entspannt in seinem Schreibtischstuhl zurücklehnte und die Beine übereinanderschlug, registrierte sie seine angespannten Muskeln und die rechte Hand, die wie zufällig an der Kante des Tisches ruhte, wo standardmäßig eine Notfallwaffe am Schreibtisch befestigt war.
Sie ignorierte den Stich, den sie verspürte. Er hatte allen Grund, misstrauisch zu sein. Vermutlich war es ein Zeichen ihrer langen, vertrauensvollen Zusammenarbeit, dass sie noch hier saß und nicht in einer Clearing-Stelle der internen Sicherheit unter dauerhaft wachsamen Augen von Analysten versauerte.
Sie schluckte, als ihr bewusst wurde, dass es Derec genau so gegangen sein musste bei ihren Anschuldigungen.
Bleib professionell, mahnte sie sich.
Mit langsamer Bewegung zog sie eine Datakarte aus ihrem Gürtel, die sie auf dem Weg mit Derec aus ihrem Versteck in der Stadt geholt hatte.
Firmus beobachtete sie unentwegt dabei, bis sie diese auf seinen Schreibtisch gelegt hatte.
Mein Bericht“, erklärte Velva. „Die letzte Aktualisierung ist von heute früh, nachdem wir die Wanze bei Derec gefunden haben. Ich bin überzeugt davon, dass Mervic diese angebracht hat und somit das letzte Bindeglied durchtrennt ist. Die Mission ist damit beendet.
In Slovans‘ Gesicht zuckte ein Muskel.
Ich nehme an, der Bericht ist lückenlos“, sagte er vorsichtig. „Insbesondere hinsichtlich der fünf Monate seit dem vereinbarten Kontaktzeitpunkt.
Velva holte tief Luft. „Ich weiß, dass ich mich früher hätte melden müssen. Das Problem war, dass ich ja dachte, es gibt einen Spitzel. Mervic wusste so viel. Erst seit ich in Absprache mit dir untergetaucht war und striktes Kontaktverbot zu allen hier gehalten habe, schien er nicht mehr meine Schritte voraus ahnen zu können. Damals war mir nicht klar, dass es an der Wanze lag. Oder den Wanzen... wer weiß, wo wir noch überall welche ausgraben.
Slovan sah sie weiter unverwandt an. „Ist der Bericht so lückenlos, dass er einer Untersuchung durch die interne Sicherheit standhält?
Ich würde dich nicht anlügen, Firmus“, erwiderte Velva scharf. „Es gab Probleme, Mervic zu finden. Diese Gilde hat sich als schlüpfrig erwiesen. Ich habe einen ihrer Standorte aufgetan und als ich endlich auf der richtigen Fährte war, musste ich am Ende feststellen, dass diese Gilde zwar existiert, aber eigentlich gar kein so großes Interesse an mir hatte. Stattdessen war es ein Spiel. Ein groß angelegtes Spiel eines Psychopathen. Ein Spiel, das er am Ende verloren hat. Ich spürte ihn auf, ich stellte ihn zur Rede und ich tötete ihn. Thema vorbei.
So viel zum Thema lügen.... Velva schauderte innerlich. Diese Vereinfachung war beinahe ebenso absurd wie eine Lüge.
Klingt ein bisschen einfach“, bemerkte auch Slovan. „Was ist mit diesem Harrak, der bei uns inhaftiert war? Er hatte doch auch eine Geschichte mit der Gilde und seiner entführten Tochter.“
Ja. Die Spur zu seiner Tochter war es, die mich die Gilde hat finden lassen. Allerdings habe ich dann herausgefunden, dass die Frau, die sie angeblich entführt hat, die eigentliche Kindesmutter war. Das Mädchen sah alles andere als traurig aus.
Slovan schüttelte den Kopf.
Ich weiß, es klingt abenteuerlich“, seufzte Velva. „Schau dir den Bericht an und wenn etwas unklar ist, stehe ich jederzeit zur Verfügung.
Sie hielt seinem Blick stand, während sie sich fragte, ob er sehen würde, wie viel unter der Oberfläche in ihr brodelte.
Nun gut. Ich werde es mir ansehen. Du kennst das Prozedere nach derartigen Missionen. Du wirst zur Verfügung stehen für die üblichen psychologischen Gespräche, die Analyse durch die Medisektion und das Debriefing durch die interne Sicherheit.
Velva stieß den Atem aus. Standardprozedur. Sie beobachtete, wie Slovan seine Position am Schreibtisch verließ und endlich die Anspannung halbwegs von ihm abzufallen schien. Als er sie nun ansah, hatte er ein bedauerndes Gesicht aufgesetzt.
Es gibt da nur ein kleines Problem. Du wirst in einem der sicheren Appartments unterkommen müssen. Deine Wohnung wurde neu vermietet, nachdem du für vermisst erklärt wurdest.
Velva zuckte mit den Schultern, während sie versuchte, einigermaßen empört auszusehen. Eigentlich war es ihr ganz recht. Zu viele Erinnerungen in der alten Wohnung. Auch wenn der Hintergrund ihr natürlich klar war. Jemand, der ein Auge auf sie hatte, ohne dass sie offiziell unter Bewachung stand. Es war zu erwarten gewesen.
Ein Agent wird dich hinbringen“, fügte er hinzu. Velva nickte ergeben. Jetzt musste sie es nur noch schaffen, die interne Sicherheit und die Mediziner davon zu überzeugen, dass sie topfit, einsatzfähig und nach wie vor eine gute Agentin war, damit sie all diesen Mist endlich hinter sich lassen und wieder auf Einsatz gehen konnte. Sie wusste, dass sie es Firmus hoch anrechnen musste, dass sie nicht unter stärkerer Bewachung stand. Es wäre legitim. Legitim wäre es vermutlich auch, sie diversen Belastungstests auszusetzen und für eine Zeit aus dem aktiven dienst zu nehmen. Es wäre außerdem ihr Untergang. Als sie auf dem Weg nach draußen einen Blick in den Spiegel warf und ihr ein hohläugiger Geist mit zu spitzen, bleichen Wangenknochen und gehetztem Gesichtsausdruck entgegensah, war sie sich nicht sicher, wie einfach das werden würde.[/quote]


Neues Imperium - Sith-Orden

[quote="Oktav Lereck"]"Korrekt." war die Antwort ihres Meisters, mit einer gewissen Genugtuung in der Stimme, "Es ist ein sehr ähnliches metalurgisches Verfahren, wie das damalige. Die Examination der Unterlagen und der Artefakte aus dieser Villa war äußerst hilfreich in meinen Studien. Wie ich demletzt gehört habe, ist er in der Zwischenzeit verstorben. Nicht besonders erstaunlich... Kein Verlust für mich. Ich habe seine Unterlagen und ich habe seinen vorherigen Posten." Das er es ein wenig bereute nicht selbst die Möglichkeit gehabt zu haben ihn der Macht zuzuführen, hing auch so unausgesprochen in der Luft. "Es weißt dich als meine Schülerin aus. Und ich werde zu jeder Zeit wissen, wo du bist, sollte ich deine Dienste benötigen." meinte der Sith mit einem neutralen Tonfall, so als wäre er sich der Implikationen nicht bewusst. Zumindest hatte sie die nötige Entschlossenheit. Ob auch der Überlebenswille vorhanden war, würde er noch sehen.
"Auch das ist richtig." bestätigte er ihre Vermutung. "Bastion war ein Testlauf. Im großen und ganzen ein Erfolg, auch wenn sich ein paar kleinere Fehler eingeschlichen haben. Ich werde sie... Korrigieren." Lereck klang leicht nachdenklich, ehe er schließlich fortfuhr, "Wir werden sehen, vielleicht statte ich noch weitere Soldaten aus meiner Riege mit solchen Kreaturen aus. Sie hatten die zweithöchste Abschussrate einzelner Squads während der gesamten Kampfhandlungen."
Der Sith erhob sich von seinem Stuhl mit der Gebrechlichkeit eines alten Mannes und ließ mit einem kurzen Gedanklichen Impuls das Feuer in der Glutschale erlöschen. Langsam ging er auf Togruta zu... Und lachte als er ihren Gedanken wahrnahm, ein unangenehmer, erstaunlich kalter Laut. Seine Hand legte sich in einer fast schon väterlichen Geste auf ihren Kopf und mit erstaunlich kräftiger Stimme sprach er, "Die Macht, kennt keine Grenzen für diejenigen die in der Lage sind sich zu nehmen was sie wollen. Wir werden sehen, ob du Grenzen kennst." Kaum einen bewussten Gedanken darauf verschwendend rief er seinen Gehstock zu sich und verließ langsam auf diesen gestütz, den Raum. "Und nun, ruhe dich aus. Morgen ist entweder einer der letzten Tage deines Lebens... Oder der Beginn deines Wegs zu wahrer Macht... Schüler." von einem Moment auf den Anderen erloschen die Kerzenflammen.[/quote]


Neue Republik - Flotte

[quote="Ala Seculo"]Die Schlacht war gewonnen und die imperialen Streitkräften aus dem Tennda-System vertrieben. Obwohl Ala alle Schiffe weiterhin in Einsatzbereitschaft hielt, gestattete er der Crew an Bord der ‚Maleer‘ im angemessenen Umfang zu feiern und spendierte denjenigen, die kein Wachdienst hatten, eine Runde auf Kosten der Republik – und da er gerecht war, durften die wachhabenden Mannschaften zu einem späteren Zeitpunkt ihre Party nachholen. Doch bevor Ala selbst sich auf den Weg zur Party in der Offiziersmesse machte, ließ er sich bei den verschiedenen Stationen an Bord seines Schiffs bei seinen Mannschaften sehen, um diesen persönlich seinen Dank für ihren Einsatz auszusprechen – dies war das Mindeste, was er als befehlshabender Offizier machen konnte. Hier und da drückte er verschwitzte und auch dreckige Hände von Lebewesen, die im Durchschnitt ALLE bei weitem größer waren, als er selbst und daher wortwörtlich auf ihn herabsahen. Seinen Abschluss machte Ala auf der Kommandobrücke. „Commander Fav, ich hoffe, bei Ihnen ist alles in Ordnung und sie langweilen sich“, sagte Ala wenig charmant zum Feeorin, der als XO die zweite Brückencrew kommandierte. Alas Wunsch nach einem langweiligen Dienst war ein laufender Witz an Bord der ‚Maleer‘, der auf einen vorlauten, aber intelligenten Kadetten zurückging, der vor einigen Jahren simpel feststellte, dass der beste Dienst bei der Flotte ein langweiliger Dienst wäre, denn dann war gesichert, dass nichts schief gegangen war und kein Ärger vor der Türe stand. „Der langweiligste Dienst, den Sie sich vorstellen könnten, Admiral“, bestätigte Fav mit einem entschlossenen Nicken. Ala musste ihm zustimmen. Nachdem das letzte imperiale Schiff in den Hyperraum verschwunden und etwa vier Schiffe davon in einer Gravitationsfalle gelandet waren, hatten sich die Tenndaner hinter ihrem Asteroidenfeld mit Weltraumminen und technischen Geschützten zurückgezogen und stellten vorerst keine Gefahr mehr da. Die republikanische Offensive war damit beenden, denn Ala und sein Flottenverband hatten nur die Aufgabe gehabt, die imperialen Streitkräfte im System zum Rückzug zu zwingen und anschließend den Orbit zu sichern. Dies war geschehen. Und zum gegenwärtigen Zeitpunkt sah es nicht so aus, als würde sich das tenndanische Militär aus seiner Festung heraustrauen. „Gut, bleiben Sie wachsam und geben Sie sofort Alarm, wenn ihnen etwas Seltsam vorkommt. Lieber einmal zu viel Alarm geschlagen, als einmal zu spät.“ Ala nickte noch einen Operator zu, der an ihm vorbeiging und wollte schon wieder auf dem Absatz kehrt machen, als der Commander nochmal die Stimme erhob. „Sir, Sie haben übrigens eine Meldung von Coruscant erhalten. Sie ist codiert und an Sie adressiert.“ „Hm? Gut, ich werde es mir ansehen.“

Als Ala zwanzig Minuten später in der Offiziersmesse erschien, hatte Capitan Reshwool bereits die dritte Runde geschmissen und auch dem Servicedroiden per Sicherheitsfreigabe angewiesen, mehr Alkohol auszuschenken, als nach interner Dienstvorschrift herausgegeben werden durfte. Er hatte einen Arm um einen ein Kopf kleineren Leutnant gelegt, der wohl Qwin mit Vornahmen hieß und eben vor versammelter Mannschaft erzählte, bei seinem nächsten Heimaturlaub seiner Freundin einen Antrag machen zu wollen. Die erste Runde hatte Reshwool wegen der Schlacht ausgegeben, aber die dritte definitiv für Qwin, dem Logistiker, dessen Dienste viel zu selten gewürdigt wurden. Reshwool hob das Glas und stieß mit seinem neuen besten Freund für diesen Abend mit einem Glas Dun-Brandy an. „Auf Qwin und seine zukünftige Exfrau“, grölte ein anderer Offizier im Hintergrund, worauf hin schallendes Gelächter folgte. „Hören Sie nicht auf die Jungs“, entgegnete Reshwool zu Qwin. „Ich bin jetzt seit knapp fünftzehn Jahren glücklich verheiratet und sagte dir, das ist die beste Entscheidung meines Lebens. Vorausgesetzt natürlich, sie ist die Richtige.“ Qwuin lächelte. „Danke Sir.“ Reshwool löste den Arm vom Logistikoffizier und wollte sich vom Droiden noch etwas einschenken lassen, da stieß er beinahe mit etwas Kleinerem zusammen. Noch bevor Reshwool den Blick gesenkt hatte, wusste er intuitiv, wen er vor sich hatte. „Upps, entschuldigen Sie, Admiral.“ Ala blickte verwundert hoch und musterte offenbar das Glas in der Hand des Kapitäns. „Kapitän Reshwool, wie ich sehe, haben Sie die Männer gut im Griff?“
„Wie man es nimmt, Sir. Darf ich Ihnen auch was besorgen, wie wäre es mit Bothanischen Getreidewein? Ich habe den gerade auf der Getränkekarte gesehen.“ Verwundert blinzelte der Bothan. „Entschuldigen Sie, meinen Sie, ich würde als Bothan nur bothanische Getränke trinken“, fragte der Admiral und stemmte Arme in die Hüfte. „Nun, ja, nein, Sir…ich meine, ich würde…“ Ala ließ seine Arme fallen und grinste Breit. „Lassen Sie sich nicht auf den Arm nehmen. Ich würde mich über ein Glas Getreidewein freuen.“ Erleichtert erwiderte der Kapitän das Lachen und eilte schnell davon, um seinen Vorgesetzten auch ein Glas zu besorgen. Als er zurückgekehrt war, sprachen Qwin und der Bothan miteinander.“Reshwool, hatten Sie gewusst, dass dieser bemerkenswerte junge Mann bald heiraten möchte?“ Qwins und Reshwools Blicke trafen sich und beide mussten sich das Grinsen verkneifen. „Ich habe davon gehört“, sagte der Kapitän vielsagend und reichte dem Admiral sein Weinglas. „Nun gut, auf den Sieg und die Hochzeit“, sagte Ala laut und hob sein Glas zum Anstoßen.

Der Admiral blieb etwa eine Stunde auf der Party, bevor er Reshwool zur Seite zog und diesen informierte, dass er das Schiff verlassen und nach Coruscsant reisen musste. „Was ist passiert?“, wollte Reshwool wissen.
„Cassander“, erwiderte Ala nur. „Es ist noch nicht alles klar, aber offenbar hat es eine militärische Katastrophe bei Cassander gegeben. Die wichtigsten Kommandeure wurden nach Coruscant gerufen. Feiern Sie noch zu Ende, sehen sie aber auf jeden Fall zu, dass der Verband morgen einsatzfähig ist. Es könnte sein, dass wir schneller wieder in den Kampf müssen, als vorhergesehen.“
[/quote]


Neue Republik - Neuer Jedi-Orden

[quote="Malgus Shigar"]Malgus war froh, dass der ältere Jedi Verständnis für seine derzeitige Gemütslage zeigte. Das alles war ein wenig… überfordernd für den 18-Jährigen. Erst vor ein paar Wochen wurde er zum Jedi-Ritter geschlagen und schon sollte er auf eine gefährliche Mission gehen, die ihm vielleicht das Leben kosten könnte, wenn er nicht aufpassen würde. Naja, vielleicht war es im Endeffekt doch nicht so dramatisch, wie er es sich gerade vorstellte, aber dennoch wurde er den Gedanken nicht los, dass dieses Unterfangen gewisse Gefahren mit sich brachte. Nach einer kurzen und kompakten Erklärung, wie es denn genau zu dieser Situation gekommen war, kramte Larus nach einem Datenpad, das alle nötigen Informationen enthielt. Während sein Gegenüber danach suchte, trank Malgus genüsslich von seinem Tee. Der Tee war wirklich gut, das musste man dem alten Kerl lassen. Malgus war nicht gerade der versierteste Teetrinker in der Galaxis, aber einen guten Tee konnte er dennoch erkennen. Trotzdem war es ihm ein Rätsel, welche Zutaten der Tee wohl beinhaltete. Naja, im Grunde genommen war das nicht wichtig, denn vielmehr sollten die beiden sich an die letzten Beschaffungen machen, die für das erfolgreiche Bestehen der Mission nötig waren. Als Larus das Datenpad auf den Tisch legte, griff Malgus danach, um es sofort in einer seiner Taschen verschwinden zu lassen. Wie er schon gesagt hatte: Die Informationen darauf würde er sich während der Reise noch verinnerlichen.

Gespannt hörte er seinem Gegenüber beim Reden zu, dessen Stimme wirkte auf eine komische Art und Weise beruhigend auf den 18-Jährigen ein, was ihn zu weiteren Überlegungen führte. Die Abreise sollte noch heute Abend erfolgen? Kein Problem, der Zabrak hatte schon alles Nötige eingepackt. Aber vielleicht sollte er seine Ausrüstung nochmals durchgehen? Das Wichtigste hatte er schon am eigenen Leib, also blieb nicht wirklich viel übrig, das die zwei noch benötigen könnten. Essen und Trinken? Das würde sicher auf dem Schiff auffindbar sein. Hmm, eigentlich kam er nicht wirklich auf irgendeine Idee, was zeigte, dass er jetzt schon zur Abreise bereit wäre. Er scheute sich auch nicht davor, das seinem Gegenüber mitzuteilen: „Gut, dann macht Ihr das. Ich für meinen Teil, bin mit meinen Vorbereitungen fertig. Meine wichtigsten Sachen trage ich bereits am Leib und der Rest befindet sich bereits in einem Rucksack in meinem Quartier. Sagt mir, kann ich Euch bei irgendetwas unterstützen? Schließlich sollte ich lernen, wie man sich um diese Dinge kümmert, um, naja, irgendwann selbst die Führung zu übernehmen. Wäre es also ein Problem für Euch, wenn ich Euch bei Euren Vorbereitungen begleite?“ Gespannt wartete er auf die Antwort des älteren Jedi, der wahrscheinlich nicht mit dieser Bitte gerechnet hatte. Hatten ältere Menschen noch immer Vorurteile gegenüber der jüngeren Generation? Dass diese sich alles leichtmachen und alle Aufgaben anderen überlassen würden? Nun, das wusste der 18-Jährige nicht, aber sollte dem noch so sein, dann würde er jetzt hoffentlich etwas daran ändern – zum Guten seiner Generation.
[/quote]


Neue Republik - Jedi-Orden

[quote="Bassires Tahiru"]
Ihre Frage beantwortete seine eigene unausgesprochene Frage zur Situationsentwicklung. „Offenbar, außer Euch scheint es niemand anderes überstanden zu haben.“, bemerkte er, „Der Macht sei Dank.“
Besorgte Augen fixierten die Epicanthix, die sich langsam aber stetig wieder von der Explosion zu fangen schien. Kurz überlegte er, ob er ihr anbieten sollte Huckepack getragen zu werden. Doch nach einigen wackligen Schritten schien sie sich schon deutlich besser und sicherer auf den Beinen zu fühlen, weshalb er dieses Angebot zurückzog, noch bevor er es hätte aussprechen können. Sicher war es, bevor er sie noch unbeabsichtigt beleidigte.
Er folgte ihrem Blick zu den Kinderköpfen, die neugierig in ihre Richtung späten. „Meine Horde. Ah, ja, gewissermaßen. Meisterin Vayetse hat sie in meiner Obhut gelassen. Aktuell sind wir auf der Suche nach einem anderen Kind, welches sich vor kurzem alleine auf die Suche nach Familienmitgliedern und Dorfbewohnern gemacht hat.“, begann er seine Erklärung. Zustimmend nickte er: „Allerdings, vor allem da der Kamerad, der die Droiden mitbrachte zwei der Kinder entführen wollte. Das sollten wir verhindern.“ Er überlegte kurz: „Ein Junge wurde bereits erwischt, keine Ahnung ob meine Meisterin und Yssir ihn bereits retten konnten.“
Javeda hatte ihren Blaster aufgehoben, als sie beinahe beiläufig das weitere Vorgehen auf seine Schultern übertrug. Bass stockte kurz in seinen Überlegungen und nutzte den Moment um die Kinder an sich heranzuwinken. Hatte Javeda ihn nicht stets kritisch beäugt und seine Fähigkeiten in Frage gestellt? Blut klebte an ihrer Stirn, ein Indiz für eine mögliche Kopfverletzung. Vielleicht lag es daran oder ihre Bekundungen waren nicht ernst gemeint gewesen? Ganz egal. Er hatte eine weitere Aufgabe, die seiner Aufmerksamkeit und seiner Ideen verlangte: „Nicht hierbleiben. Wir sollten weiter und den Jungen suchen. Mit Euch zusammen sollte es mir schneller gelingen, wenn ich mich ein wenig mehr auf die Macht und das Gefühl nach ihm konzentrieren kann und weniger auf die direkte Umgebung.“

Bass an der Spitze ihrer kleinen Gruppe, dicht gefolgt von den Kindern, und hinter sich Javeda als Nachhut öffnete der Padawan seine Wahrnehmung weiter, immer weiter bis er plötzlich in einem Radius von gut zwanzigstel Klicks entfernt nahm er die bekannte Form von Liot wahr. Und auch eine andere Gestalt. Kalt kräuselte die Macht um ihn, seine Nackenhaare stellten sich auf und drängten ihn zur Eile: „Kommt, kommt.“ Seine Stimme und sein geduckter Gang taten seinem beschleunigten Schritt keinen Abbruch während er von Hauswand zu Hauswand glitt, von kaputtem Geröll zum nächsten. Kampfgeräusche erreichten seine Ohren, ebenso wie lautes Stöhnen.
Blasterschüsse zerrissen die Luft und Bass blieb besagte Lebensnotwendigkeit im Halse stecken, als seine Augen den Ort des Geschehens erfassten. Eine zerbeulte Blechdose eines zerstörten Droiden rauchte am Boden, doch ein weiterer Droide attackierte mit seinem Blaster unerbitterlich eine bereits arg beschädigte Mauer. Hinter dem Gestein konnte Bass Liot und eine weitere Lebensform erschließen, die – so vermutete er dank der Macht – verletzt zu sein schien. „Versteckt euch.”, zischte er an seine Nachhut und stürmte aus dem Schutz der Hauswand ins Offene. „Hey Blechbüchse!”, rief er laut, um auf sich aufmerksam zu machen. Erfolgreich denn der Droide konzentrierte nun sein Feuer auf den Padawan. Auf seine Beine konzentriert wich Bass den Blasterschüssen aus, erwiderte die Schüsse. Bis… ja bis… ein kehliger Schrei seine Aufmerksamkeit forderte und ihn ebenso ablenkte wie den Droiden. Ein Schuss traf ihn am anderen Arm und dann. Ein Schuss. Bass stockte erneut der Atem, Horror wallte in der Macht auf, als der Schuss sein Ziel fand und der Korun geistesgegenwärtig eine schnelle Salve abfeuerte und den Droiden seinerseits zu Fall brachte. Zu spät. Das Echo war unaufhaltsam in seinen Gedanken, bis plötzlich Schluchzen und Geschrei die Luft zerschnitten. Liot hatte seinen Schutz verlassen und lag weinend, jammernd, schluchzend auf der stillen am Boden liegenden Gestalt. Im Anflug eines letzten Aufbäumens hatte der Mann mit Waffe erhoben versucht den Droiden auszuschalten und diese Ablenkung mit seinem Leben bezahlt. „Liot… Komm, wir müssen weiter.”, versuchte Bass den Jungen wegzuziehen. Ohne Erfolg. Mehr schlecht als recht konnte er Papa aus dem Schluchzen vernehmen. Es brach ihm das Herz vor Mitgefühl, doch was sollte er tun, die Gefahr war noch nicht gebannt und die Macht zog ihn hinter seinem Nabel in eine Richtung. „Komm. Du kannst nichts mehr für ihn tun. Er hat uns gerettet. Komm.“, er löste den starren Griff des Jungen und zog ihn auf seinen Rücken, bis der Junge mehr auf Autopilot denn bewusst sich an ihn festkrallte und ihn seinen Rücken weinte. „Weiter, weiter.”, wiederholte er einige Male an die anderen gewandt. Fassungslose und schockierte Gesichter der Kinder, doch sie mussten weiter und setzten ihren Weg schließlich fort. Die Macht zog in Richtung seiner Meisterin und versprach nicht nur Schutz, sondern auch ein Ende des ganzen Chaos.

„Meisterin, wir…”, doch jedwege weitere Worte blieben Bass im Halse stecken, als er erst die schmierig ölige Präsenz des Sith spürte. „Ah Bassires. Ich muss dir meinen Dank aussprechen. Wenn du dich als mein neuer Schüler auch zukünftig so zuvorkommend verhalten wirst, werden wir zwei viel Spaß in deiner Ausbildung haben. Zu freundlich, dass du mir nicht nur dich selbst, sondern auch gleich meinen zweiten Fund lieferst.“, Bass bleckte augenblicklich die Zähne und zerrte die Kinder an den Rand, geschützt hinter eine noch stehende Mauer, bevor er sich halb hinter einer teils niedergebrachten Wand verschanzte und mit seinem Blaster begann auf die Droiden zu zielen. Noch tat sich zwar nichts, aber das war schließlich nur eine Frage der Zeit.[/quote]
Anonymity is a wondrous antidote to both pride and timidity; a stalwart defense against both admiration and contempt; and a wise teacher of both
boldness and humility. Therefore let a Jedi have no name, no place, no history, no self. Jedi Master Chakora Seva (circa 490 BBY) by Ruth Baulding

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Re: Leseproben aus unserem RPG

Beitrag von Alba Rados » Di Mär 02, 2021 9:52 pm

Hier folgen noch einige Beispiele, wie es aussieht, wenn zwei mehrere Personen gemeinsam einen Beitrag formulieren. Darauf greifen Spieler gelegentlich zurück, um Dialoge oder Kampfsituationen dynamischer ausspielen zu können.

Neue Republik - Jedi-Ritterin Vayetse und der Söldner Yssir Rok halten gemeinsam Wache

[quote="Yssir Rok und Eunoia Vayetse"]»Nicht heute Nacht.« wich Eunoia der Frage des Padawan aus. Selbst wenn er sein Lichtschwert bei sich getragen hatte, hätte sie ihm nicht allein eine Wache überlassen und beabsichtigte im Augenblick auch nicht, es in den nächsten Tagen nachzuholen. Es war die erste derartige Mission des Padawans und außer ihnen waren genügend erfahrenere Personen dabei, die sich die Wachdienste aufteilen konnten. Insbesondere in dieser Nacht sollte der junge Jedi ausreichend Schlaf bekommen.
Sie zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch und löste die dünne Schlafmatte von ihrem Rucksack. Nebeneinander fanden sie gerade so Platz in der kleinen Höhle. Wenig später, nachdem sie die Augen geschlossen hatte, hieß der Schlaf sie willkommen.
Eunoia hatte nie Schwierigkeiten gehabt, Schlaf zu finden, doch bedeutete das nicht automatisch, dass sie die Nächte ohne weiteres durchschlief. Ihre Bettstätte und die Macht waren nur zwei Faktoren, die dafür eine Rolle spielten. Das herunterbrennende Feuer knackte und Eunoia realisierte, dass zu bewusst an der Oberfläche des Schlafes driftete, um nicht wach zu sein. Mit der Macht spürte sie in die Umgebung hinein und fand sie ruhig wieder. Trotz des außerhalb tobenden Sturms war das Gebiet um die herum beinahe stumm in der Macht. Die Lebenden beeinflussten das Energiefeld maßgeblich, ein Sturm machte sich zwar bemerkbar, doch verblasste er zu bloßem Hintergrundgeräusch, wenn er anhielt. Eunoia setzte sich lautlos auf. Früher oder später würde Yssir zurückkommen und diese Zeit konnte sie ebenso gut zur Meditation nutzen. Mit untergeschlagenen Beinen richtete sie sich auf der Schlafmatte auf und starrte in das Feuer, dessen Reflektion in ihren Augen tanzte.
Der versperrte Höhleneingang wurde freigegeben und ein eisiger Luftzug wirbelte durch die Höhle, ließ das Feuer erzittern und spickte Kuro, der am nächsten am Eingang lag, mit weißen Schneeflocken. Der Flammenschein warf den riesigen Schatten des eintretenden Cathar an die Wand. Eunoia sah zu Yssir hinüber, der seine bösen Geister außerhalb der Höhle zurückgelassen zu haben schien. Als er sie ansprach, war seine Stimme so weich, dass sie sich in die verschlafene Umgebung fügte, ein wohliger Klang, der keinen der Reisenden aufwecken würde.
»Das habe ich. Für einige Stunden jedenfalls.« antwortete die Nautolanerin. Wie lange war Yssir draußen im Sturm gewesen? Sie konnte sehen, dass auch sein dichter Pelz nicht mehr ausreichte, um die Kälte fernzuhalten. Eunoia stand auf und klaubte einige Holzscheite am Fußende zusammen, um das Feuer nicht ausgehen zu lassen. Der nicht vollständig dichte Eingang versorgte das Innere der Höhle immerhin mit genügend Sauerstoff und frischer Luft, sodass sie nicht zu viel des Rußes einatmeten. »Naad sagte, die Gegend wird häufiger von Stürmen heimgesucht. Es zeigt, wie anpassungsfähig Wesen wie die Menschen sind, auch unter den widrigsten Umständen. Die Soq’a scheinen Wege gefunden zu haben, mit dieser Witterung zurechtzukommen.«
»Habt ihr draußen etwas gesehen?« fragte sie unbestimmt. Vielleicht war der Söldner ein kurzes Stück vorausgegangen oder auch ein wenig zurück, um die Strecke, die hinter ihnen lag, einzusehen. »Ihr seht aus wie eine nasse Baumkatze.« Ein mildes Lächeln verriet die nüchternen Worte. Was den Cathar zuvor so aus der Ruhe gebracht hatte, konnte sie bislang nicht einmal erahnen. Trotzdem spürte sie Erleichterung, dass es nicht von Dauer war. Während er in diesem Moment augenscheinlich kaum mehr als eine wenn auch gewaltige Katze mit nassem Fell zu sein schien, die sich dringend am Feuer wärmen sollte, hatte Eunoia nicht die schattenhafte, mächtige Präsenz vergessen, von der er zuvor ergriffen gewesen war. Während die Macht weniger eindeutig war, hatten ihre Tentakel ohne Zweifel den schalen Geruch von Gefahr wahrgenommen.

"Wenn ich mich recht erinnere sind die meisten Soq’a-Dörfer in einem Tal gelegen. Viele von ihnen machen sich auch die thermischen Aktivitäten zu nutze. Dann gibt es natürlich die Möglichkeit, sich während der Stürme in einer Höhle einzubuddeln und zu hoffen das alles noch steht wenn sie wieder kommen." sinierte er während er sich der Kleidung entledigte. Das war einer der Nachteile dieser dicken Winterkleidung, wenn sie einmal kalt war, blieb sie es auch. So konnte sie trocknen und er sich aufwärmen. "Nein, ich habe nichts gesehen. Nichts zumindest das unserer Aufmerksamkeit bedürfte. Ich habe mir einen Aussichtspunkt gesucht, von dort aus hatte ich den Aufstieg im Blick und den Höhleneingang. Da war nichts.“ auf das leichte schmunzeln hin wendete er ihr seinen Blick zu, "Ich bin eine nasse Baumkatze Eunoia." meinte er mit einem leichten lächeln auf den Lippen und setzte sich etwas näher ans von Eunoia wieder neu aufgeschürte Feuer.
»Thermische Aktivitäten.« wiederholte Eunoia leise, als würde bereits das Wort die Temperaturen heben. Sie bedachte die jüngeren Mitglieder ihrer Gruppe mit einem kurzen Blick. »Das bessert die Aussichten erheblich. Insbesondere, wenn wir ein paar Tage bleiben. Vielleicht können wir noch mehr helfen, als nur die Hilfsgüter zu liefern. Und dann ist da noch die Angelegenheit mit den machtsensitiven Kindern. Die Padawane können da eine wertvolle Rolle spielen. Und es lenkt Bass vom Verlust seines Lichtschwerts ab.«
"Denkt ihr, ihr könntet vielleicht etwas damit anfangen?" fragt er sie als sie die Thermik der örtlichen Berge anspricht. Er hat mühe nachzuvollziehen welche Dinge die Jedi mit ihren Kräften anrichten können.
"Ja, die Kinder..." leicht legen sich seine Ohren an als sie von ihrem eigenen Padawan und dessen Lichtschwert spricht. "Ich habe nur zum Teil mitbekommen was geschehen ist. Sein Schwert ist die Klippe hinunter gefallen? Wir sollten also etwas besser acht auf ihn geben, auch wenn ich hoffe das ihr eure Schüler auch im Kampf ohne Waffen ausbildet." er zögert kurz, "Der Tonfall den ich eurem Padawan gegenüber verwendet habe tut mir Leid, Ritterin."

»Zu allererst könnte ich mich in eine eventuelle heiße Quelle hineinsetzen.« stellte Eunoia mit einem Grinsen fest, das ihre scharfen Zähne zeigte. Sie hob die Arme und streckte ihren Oberkörper. »Ob wir darüber hinaus etwas tun können, müssen wir abwarten. An dieser Stelle überlässt die Macht die Natur sich selbst und auch die Kräfte eines Jedi sind nicht von größerer Bedeutung als sonst.« Eunoia fuhr sich mit zwei Fingern über eine ihrer Tentakel und betastete die daran angebrachten Ringe. »Er hat den Halt verloren, ist abgerutscht und hat in dem Versuch, sich festzuhalten, das Lichtschwert fallen lassen.« Zuvor hatte Bass mit der Klinge ein Seil durchtrennt, das die Last des Dalgos unbequem gehalten hatte. Auf dieses Vorgehen hatte sie den Padawan noch nicht angesprochen, würde aber zu gegebener Zeit sicherstellen, dass er seine Lektion restlos gelernt hatte. Aber das war nichts, was ihre Unterhaltung mit dem Cathar betraf.
Sie war nicht der richtige, jedenfalls nicht der einzige Adressat für die Entschuldigung des Cathars, auch wenn sie sie annahm. »Aber nicht die Worte?« vermutete sie mit einem kleinen Lächeln und dachte nach, bevor sie weitersprach. »Wir lehren Gelassenheit. Bass war unaufmerksam und das hat zum Verlust seines Lichtschwertes geführt. Erst dadurch hat er jetzt die Gelegenheit zu überprüfen, ob er schon über die nötige Haltung verfügt. Unsere Lehren beinhalten auch, dass es nicht das Lichtschwert ist, das uns als Jedi ausmacht. Nicht der Kampf.« Das unbeschwerte, breite Lächeln kehrte in ihre Züge zurück. »Trotzdem lernt jeder Padawan, sich zu verteidigen. Ob mit oder ohne Waffen. Ihr wärt überrascht, wie kreativ manche werden. Wobei – wenn jemand nicht überrascht wäre, dann vermutlich Ihr.« sie zuckte mit den Achseln und stocherte mit einem Stock in dem Holz herum, an dem die Flammen zu lecken begonnen hatten.

Der Cathar lachte leise auf ihre Antwort hin, "Zugegebenermaßen, selbst für mich erscheint gerade eine heiße Quelle reizvoll, auch wenn ich normalerweise Wasser ausserhalb der Zivilisation vermeide... Ich habe schon lange nicht mehr die Pflanzenfette aus meiner Heimat die wir benutzen um zu vermeiden das sich unser Fell zu Filz verwandelt und die meisten solchen Pflegeprodukte wirken nur ungenügend." meinte er leicht schmunzelnd
"Gut, wir werden es sehen." erklärte er, wenn auch noch etwas nachdenklich, betrachtet die Ringe an ihren Tentakeln, "Das scheint mir etwas... gefährlich." stellte er fest, "Wenn ich fragen dürfte, was hat es mit diesem Schmuck auf sich?" fragt er bevor er seinen Blick leicht senkte. "Auch ein Teil meiner worte tut mir Leid, aber nein. Es wäre Zeit das er lernt sich zu fangen. Ich wage mir nicht vorzustellen was für Konsequnzen seine Paralyse während eines Kampfes oder einer gefährlicheren Situation hätte.
"Das ist gut. Dann muss ich mir um ihn nur so viele Sorgen machen wie um Javeda." antwortete er nach einigen langen Momenten des nachdenkens nachdem sie erklärt hatte wie die Jedi ausgebildet werden.

»Ich schätze sie so ein, dass es gut für Euch ist, dass sie Eure Worte nicht hört.« sagte Eunoia mit einem Lächeln und winkte dann ab. »Er hat sich weitgehend wieder gefangen, die Meditation hilft dabei. Genauso wie eine Nacht guten Schlafes. Bass steht in aller Regel sicher auf seinen beiden Beinen. Manchmal etwas zu sicher. Insofern ist es nur gut, ein weiteres Paar Augen auf ihm zu wissen.« fügte sie hinzu. »Wann wart Ihr zuletzt in Eurer Heimat?« Das Fell des Cathars wirkte glänzend auf sie. Aber vermutlich war es auch eine andere Witterung als die Kälte, die die Behaarung in Mitleidenschaft zogen? Einem Menschen würde sie raten, das Haar schlicht zu kürzen. Aus ihrer Sicht legten einige Humanoide ohnehin zu viel Wert auf ihre Behaarung. Bei einem Cathar hingegen lagen die Dinge komplizierter. Eunoia ließ die Hand, die nachdenklich über ihre Tentakel strich, wieder auf ihre Oberschenkel sinken.
»Vor allem zur Zeit des Alten Jedi-Ordens trugen Padawane ein symbolisches Zeichen ihres Ranges. Menschen flochten eine Haarsträhne zu einem Zopf, andere Spezies trugen einen Kopfschmuck – ich habe diese Ringe gewählt. Sie stehen für.. unterschiedliche Abschnitte meiner Zeit als Schülerin der Jedi.« erklärte Eunoia. Sie hatte diese Tradition von ihrem Meister übernommen, der ihr zu bestimmten Anlässen eines der schlichten Schmuckstücke gefertigt hatte.

Die Ohren des Cathar legten sich leicht an als sie ihn auf Javeda anspricht. Einen kurzen Moment zögert er, ehe er in seiner tiefen, ruhigen Bassstimme antwortet, "Ich kann nicht wirklich anders, um ehrlich zu sein. Es ist einfach... Etwas das ich nicht verhindern kann. Es ärgert sie fürchterlich wenn ich mir Sorgen um sie mache. Ich denke nicht das sie oder ihr schwach wärt, Eunoia. Es ist was man mir beigebracht hat. Es ist etwas auf das ich mich stützen kann." stellte er fest, nickte beruhigt als sie ihm erklärte was noch mit Bass geschehen war. "Ich hoffe morgen hat er sich wieder gefangen, sonst werden wir unsere Reise verlangsamen müssen, womöglich kann er auch auf dem Dalgo reiten wenn der Sturm und die Reise ihn zu sehr mitgenommen hatten. Aber ich werde ihn im Auge behalten und sicher gehen das er sich nicht in unnötige Gefahr bringt." versprach er ihr.
Einen langen Moment schwieg er auf ihre Frage hin, ehe er mit einem nachdenklichen Brummen in der Stimme antwortete. "Lange. Mehr als ein dutzend Jahre, mehr als die Hälfte meines Lebens, Eunoia. Es ist nicht mehr wirkich meine Heimat, aber wohl das was am nächsten an ein Zuhause heran kommt."
Ihrer erklärung der sonderbaren Ringe lauschte er interessiert und nickte dann langsam, leicht nachdenklich. "Ja, mein Stamm kannte auch sehr ähnliche Traditionen, der größte Teil meines Volkes, wenn auch die meisten dieser Traditionen nur die Krieger betreffen." er streckte seinen rechten Arm aus und strich das Fell glatt, schob den Ärmel nach oben. Immer wieder wurde sein Fell von kurzen kahlen stellen unterbrochen, von Narben verschiedener Art gezeichnet, ein Teil zeigt Symbole, andere der Narben erscheinen wie Schriftzeichen, bis zu der Stelle an der sein Arm unter dem Stoff verschwindet.. "Kriege sind in meiner Heimat... Rituale. Tode sind selten unter normalen Umständen. Gewisse Arten von Treffern... Nun, die einfachste Art und weiße es zu erklären ist, das ein mediator die Kunstfertigkeit der Krieger überprüft und am Ende entscheidet wessen Kämpfer gewonnen haben. Diese Narben sind so etwas wie auszeichnungen." er deutete auf dre Horizontale Streifen an seinem Handgelenk. "Diese hier... Denotieren den Rang eines Kämpfers. Der erste bei Beginn, der zweite bei Ende der Ausbildung, der dritte nach dem bestehen einer Reihe von Prüfungskämpfen." als nächstes, wie zufällig, deutete er auf eine Reihe von Pfeilförmigen Narben, sieben Stück alles in allem. "Jede dieser Narben, steht für einen Toten Invasoren, ein Kämpfer der sich nicht an die Regeln hielt." Einen kurzen Moment schwieg er, verloren in Gedanken. Schließlich deutete er auf eine geschwungene Narbe in der Mitte seines Oberarms. Schwer zu sagen wovon sie stammte, Säure? "Diese hier, stammt für eine erfolgreiche Blutjagd." erklärte er schliießlich, bevor er den Ärmel wieder über den Arm zog.

Eunoia nickte auf die überraschend ausführliche Erklärung des Cathar hin. Sie hatte ihn lediglich mit dem neckisch freundschaftlichen Verhältnis zu seiner Partnerin aufziehen wollen. Mit einer so offenen Antwort hatte nicht gerechnet. »Sich auf Traditionen zu stützen gibt Halt.« bestätigte sie, wonach auch die Jedi lebten. Die Denkweise des Cathars und seines Volkes verstimmte sie nicht. Auffassungen anderer Personen und auch Kulturen wahrzunehmen und nachzuvollziehen, sich aber nicht von ihnen bestimmen zu lassen, war eine Fähigkeit, die sie nur ein Teilen hatte kultivieren müssen.
»Ich denke nicht, dass wir Kuro diese zusätzliche Last aufbürden müssen. Bass wird schon zurechtkommen, er hat einen überraschenden Dickkopf, auch wenn er inzwischen gelernt hat, ihn hinter einem ausgesprochen beeindruckenden Schleier guter Umgangsformen zu verbergen.« Und sie würde den Padawan bestimmt nicht auf das Dalgo setzen, wenn er sich bis zum nächsten Morgen nicht wieder gesammelt hatte. Dafür fielen ihr eine Handvoll Alternativen ein, die mehr auf Beschäftigung als Muße fußten.
Schweigend musterte Eunoia die Narben auf dem Körper des Cathar und die Macht wurde still um sie, auch wenn kein Gesichtsmuskel ihre Gedanken verriet. Die Traditionen des Volkes rankten sich offenkundig um den Kampf und Auseinandersetzungen. Erinnerungen daran, Zeichnungen des eigenen Körpers, schienen Ehre zu versprechen. Eunoia beobachtete, wie Yssir zögerte, während er sprach. Offenbarte er ihr etwas, über das für gewöhnlich nicht gesprochen wurde? War es ihm unangenehm, darüber zu reden? Es war schwer, seine Erwägungen zu deuten. Der Söldner erschien plötzlich in einem völlig anderen Licht und für einen kurzen Moment sah Eunoia die rastlose Machtpräsenz vor sich, die ihn noch vor wenigen Stunden umgeben hatte. Nach allem, was sie anhand seiner Schilderungen sagen konnte, bekleidete Yssir einen hohen Rang unter seinesgleichen.
»Was meint Blutjagd? Ist das ebenfalls ein Ritual?« fragte sie mit der für sie charakteristischen Direktheit. Zudem hatte Yssir von sich aus das Thema aufgegriffen.
»Die Macht verbindet durchdringt alles und verbindet es miteinander. Als Jedi können wir sie erspüren und mit ihr vor allem alles Lebendige wahrnehmen. Bei anderen Wesen hängt es davon ab, wie sehr sie ihr Inneres nach außen tragen. Eure Gegenwart in der Macht ruht in sich und ihr watet durch ihre Strömung wie durch Wasser, das ihr dabei kaum bewegt.« Eunoia schwieg einen Moment. Obgleich sie das Thema zu wechseln schien, war beides miteinander verbunden: die Kultur ihres Gegenüber und dessen Natur. »Das hat sich vorhin geändert. Es sind Emotionen, die mentale.. Abschirmungen porös werden lassen. Aber Ihr.. tragt etwas in Euch, das damit nicht vergleichbar ist.« Die schwarzen, glänzenden Augen ruhten auf Yssir und Eunoia sprach ohne Zögern weiter. Sie war es gewohnt, keinen Bogen um schwierige Pfade zu machen, diese direkte Herangehensweise hatte sich in der Vergangenheit mehr ausgezahlt als gerächt. »Gibt es etwas, das ich beachten kann – beachten muss – und wissen sollte, bevor wir morgen wieder aufbrechen?« Sie klappte den Mund zu, als sie bemerkte, dass die Worte brüsker ausgefallen waren, als sie beabsichtigt hatte. Eunoia sah zur Seite und erinnerte sich daran, wie sie selbst den Cathar zuvor angefahren hatte. Der Ärger über seine Worte Bass gegenüber hatte sich unbemerkt wieder in ihre Stimme geschlichen und sie atmete tief ein. Die Nautolanerin hob die Arme mit den Handflächen nach oben in einer ratlosen Geste.
»Das ist natürlich Eure Angelegenheit, solange sie unsere Mission nicht betrifft. Vor allem, da ich Euch ebenfalls eine Entschuldigung für meine Worte von vorhin schuldig bin. Ich hätte Euer Angebot nicht ablehnen sollen, insbesondere nicht so.«

Kurz musste der Cathar schmunzeln, "Das tun sie. Diese Tradition, wenn man so will, ist nur eine die mir überdurchschnittlich viele Ohrfeigen eingebracht hat." Es ist offensichtlich das er das nicht ganz so meint wie er es sagt. Nein, selbst wenn er es verhindern könnte das er sich sorgen um die Frauen und Kinder in seiner Nähe macht würde er das nicht tun. Egal ob sie stark waren oder nicht, das war wofür er kämpfte, er kämpfte dafür andere vor schaden zu bewahren, nicht in erster Linie für Geld oder Ruhm. Das war auch der Grund aus dem er mit Javeda zusammenarbeiten konnte. Die Söldnerin tat so als sei sie in nichts außer der Auftragsbelohnung interessiert, aber so war sie nicht, sie hatte ihn schon mehr als einmal auf einen Auftrag begleitet der nicht viel mehr als eine Gute Mahlzeit und dankbarkeit versprach.
"Das ist gut. Ich denke es tut dem kleinen ganz gut diese Kletterpartien hier mitzumachen. Er lernt sicher so einiges darüber wie er sich auf diesem Untergrund bewegen muss." meint er nachdenklich, ehe er schmunzelt, "Oh ja. Sobald er nicht mehr in deiner oder der nähe des Tempels ist scheint er sich doch recht... drastisch zu ändern. Naja, es kann ihm nicht schaden, wir mussten auch vor unserem Rat respekt zeigen."
Sein Zögern bemerkte er nicht selbst, doch der Grund dafür war zweierlei, zum einen war es lange her seit er das letzte mal darüber gesprochen habe. Zum anderen... Schämte er sich für manche der Zeichen. Die Pfeile waren zu gleichen Teilen ein großes Zeichen von Ehre und auf der anderen Seite... War er sich manchmal nicht sicher ob das was er getan hatte gerecht war. Manche der Männer die das alles seinem Stamm angetan hatten, hatten den Tod verdient, ohne Frage. Sie waren grausam und böse. Andere allerdings hatten vielleicht keine Wah und er war damals nicht im geistigen Zustand gewesen um den einen vom anderen zu unterscheiden.
Er wurde nachdenklich als sie fragte worum es sich bei der Blutjagd handelte, ehe er aufblickte und ihren Worten lauschte als sie fortfuhr. Der Ausdruck in seinem Gesicht wurde düsterer, besorgter, nicht zornig oder verärgert. "Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen musst, Eunoia." sagte er schließlich mit einem Seufzen in der Stimme. "Meine Worte waren auch kein Angebot sondern eine Beleidigung. Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht Herr meiner Sinne. Das was du gesehen hast... Entspricht dem was auch mein Volk glaubt." einen kurzen Moment schweigt er, ehe er fortfährt. "Die Blutjagd ist ein ganz bestimmtes Ritual. In meiner Heimat gibt es einen einzigartigen Parasiten, eine Rasse von Insekten mit schwarzem Panzer. Wir nennen sie Kiltik. Sie fressen alles kahl das sie haben können und sind eine Plage egal wohin sie kommen. Sie sollen von bösen Geistern erfüllt sein. Sie sind einer der Hauptgründe für den Tod unserer Städte. Sie fressen mit größter Vorliebe die Wurzeln und den Stamm der Bäume leer und töten ihn, wie riesige Termiten. In mir, ist... Die Schamanen meines Volkes nennen es die Dunkelheit. Es ist eine wütende Bestie die nichts anderes will als zu töten. Es zerfrisst den Geist von dem, in dessen Kopf es sich eingenistet hat. Diejenigen die es in sich haben, verspüren keinen Schmerz, können unmenschliche Kräfte mobilisieren wenn es sie übermannt. Fast alle sind irgendwann nicht mehr als Monster. Die Schamanen behalten solche Leute im Auge und urteilen über sie. Man lässt sie... Uns Kämpfen so lange man uns unter Kontrolle halten kann, danach jedoch... Es gibt eine beschriebene Art wie es unter Kontrolle gebracht werden kann, die Blutjagd, auch wenn das nicht ihr einziger Zweck ist und normalerweise zur Prüfung der Fertigkeiten eines Kämpfers dient. Wenn sich ein verdunkelter dieser Prüfung unterzieht... Andere ziehen sich manchmal zurück, für Leute wie mich gibt es nur zwei mögliche Ausgänge, der Tod oder so etwas wie eine Heilung. Demjenigen der sich der Blutjagd stellt werden verschiedene Kräuter und Mittel gegeben die von den Schamanen vorbereitet und von den Geistern gesegnet werden. Danach wird er alleine in den Bau hinab gelassen. Nach zwei Tagen wird angenommen er sei tot und der nächste kann die Aufgabe annehmen. Der Jähzorn war so unerträglich, die Alpträume... Ich hatte seit Wochen nicht mehr richtig geschlafen." von den Männern die er zuvor im Kampf getötet hatte sprach er nicht, alleine der Gedanke sorgte dafür das ihm übel wurde. "Die Blutjagd hat mir geholfen es zu schwächen und unter Kontrolle zu bringen. Aber es ist immer noch da. Wenn ich wirklich kämpfe, kann ich nicht vehindern das es zu Tage tritt. Das Blut ruft es. Wahrscheinlich wäre ich ansonsten schon mehr als einmal gestorben. Aber es will das ich meine Feinde töte oder zumindest schwer verletze. Solche Konfrontationen wie heute... Zehren an meinen Nerven. Jede Provokation, jede Beleidigung, jeder Schmerz, jeder Tropfen Blut, schürt dieses Feuer und ich brauche danach eine ganze Zeit um es wieder unter Kontrolle zu bringen, entweder indem ich ihm gebe was es will, oder indem ich meditiere, mich Ritualen unterziehe." Nach einem kurzen Moment blickte er auf, schaute Eunoia direkt an, "Diese Möglichkeit habe ich hier nicht. Normalerweise hat es nicht so viel Gelegenheit zutage zu treten. Vielleicht ist es in den letzten Jahren wieder stärker geworden." Als er spricht, schwingt Scham in seiner Stimme mit, reine Abscheu, noch mehr als bisher. "Das ist auch der Grund dafür weswegen ich deinen Schüler so behandelt habe. Es hat eine Schwäche gesehen... Und war versucht seine Klauen in den Leib des Jungen zu schlagen und ihn in der Luft zu zerreissen. Um ehrlich zu sein... Muss ich ein Versprechen von euch fordern Eunoia. Ich fürchte ihr wisst was es ist. Ich möchte das ihr mich tötet, sollte ich mich verlieren während wir hier sind. Ihr spürt es, wenn die Dunkelheit sich an die Oberfläche drängt. Ihr könnt mich töten bevor ich einem von ihnen etwas antue. Dieses Ding, bin nicht ich."

Eunoia schwieg, als Yssir geendet hatte und nur das schrille Pfeifen des Windes, unterbrochen von dem gelegentlichen Knacken des Feuers war zu hören. Vor ihrem inneren Auge spielten sich die Bilder zu den Geschehnissen ab, die Yssir geschildert hatte. Sie waren auf eine Art grausam, wie Eunoia sie selten gehört hatte. Ihre Neugierde weckten die Schamanen. Vielleicht gelang es ihnen, eine Verbindung zur Macht aufzubauen, wie Eunoia sie nicht kannte. Dass Yssir ihren Padawan mit derart animalischen Augen gesehen hatte, ließ sie plötzlich die eisige Kälte des winterlichen Sturmes spüren – und dennoch war sie nicht überrascht. Nicht anders wisperte auch die Dunkle Seite dem Objekt ihrer Begierde zu, dass es galt, Schwäche auszumerzen.
»Ich habe geschworen, Leben zu schützen.« sagte sie schließlich mit gedämpfter Stimme. »Und ich kann nicht versprechen, Eures zu nehmen. Aber mit meinem Eid geht einher, andere vor Schaden zu bewahren. Ich würde mich Euch entgegenstellen. Aber dieser Schaden betrifft auch Euch.« Wieder schwieg sie für einen Moment. Sie würde nicht anbieten, ihm dabei zu helfen, diese dunkle Seite seines Selbst zu kontrollieren, es schien ihr vermessen. Trotzdem würde sie vermehrt darauf achten, wie die Macht sich um ihn verhielt. Und vielleicht konnte es ihr gelingen, rechtzeitig das Aufbegehren des Schattens, den Yssir mit sich trug, zu erkennen und ihn darauf aufmerksam machen. »Ihr habt schon mehrfach bezwungen, was in Euch steckt. Diese Willensstärke.. ist nicht zu unterschätzen. Euch gehört die Oberhand. Was Jedi als erstes über die Dunkle Seite lernen, ist, sie nicht zu fürchten. Sich vor ihr in Acht zu nehmen, sie nicht zu unterschätzen, nicht mehr.« Die Nautolanerin verstand dennoch, worauf Yssir hinauswollte. Auch sie würde wollen, dass sie jemand mit der Macht vereinte, sollte sie je der Dunklen Seite anheimfallen, dem Geflecht aus scheinbarer Kraft und Stärke im Tausch gegen den freien Willen. »Habt Ihr bedacht, dass Ihr stärker sein könntet, als Euer dunkleres Selbst?« Für den Cathar war sie erleichtert, dass er sein Volk verlassen hatte. Eine Umgebung, die Krieg zu einem Ritual machte, war keine, die seinen Geist heilen konnte. Seiner Schilderung entnahm sie, dass es neben ihm wenig andere gab, die durchlebt hatten, was er hatte durchmachen müssen. Woran sollte er sich orientieren, wer sollte ihm Hilfeleisten? Zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, dass Yavin ein Ort sein mochte, an dem er Frieden und andere Personen finden konnte, die nachvollziehen konnten, welchen Konflikt er in sich trug. Der Schatten eines Lächelns zeigte sich auf ihrem Gesicht. »Ihr seid kein Jedi, Yssir, uns aber ähnlicher, als man vermuten sollte.«

Yssir lauschte Eunoia einige Momente und schwieg dann, nur damit sich nach einer kleinen Weile ein breites Lächeln auf seinen Lippen zeigte, "Ich weiß welchen der beiden Schwüre ihr zuerst brechen würdet, wenn es dazu käme, Eunoia." erklärte er mit ruhiger tiefer Stimme, beinahe sanft.
"Ich bin stärker. Du hast recht. Über lange Zeit hinweg bin ich stärker geworden als die Dunkelheit. Aber es ist der tiefste Kern dieses Wesens auf Schwäche zu warten und dann die Gelegenheit zu ergreifen. Niemand ist immer stark. Ich habe keine andere Wahl als es zu sein. Ich will mir eure Worte trotzdem zu Herzen nehmen. Sie ist so etwas... Wie ein tollwütiges Tier. Ein angekettetes Biest, aber nichtsdestotrotz brandgefährlich." Erklärte er und stiess mit dem Fuß eines der Holzstücke zurück auf die kleine Feuergrube. Leicht legte er seinen Kopf schräg.
"Euch ähnlich? Vielleicht. Aber ihr seit eine Diplomatin. Eine fähige Händlerin, Philosophin, Wissenschaftlerin. Meine Fertigkeiten sind viel einseitiger. Das was ich am besten beherrsche, ist Leben zu beenden und Dinge zu zerstören."

Für einen Moment dachte Eunoia, der Cathar würde nicht mehr zu einer Antwort ansetzen. Sie ließ ihm Zeit, nachzudenken – zwar sollte zumindest einer von ihnen die verbleibenden Stunden nutzen, um sich auszuruhen. Allerdings schien die Zeit niemals so langsam zu verlaufen wie zu wacher Nachtzeit. Als er schließlich doch zu ihr sprach, lag Wärme in seiner Stimme und die Nautolanerin konnte sie nicht nur mit der Macht fühlen, sondern auch über die empfindlichen Enden ihrer Tentakeln wahrnehmen. Auch wenn er ihr kein Versprechen hatte abringen können, verstand er dennoch nicht nur, dass ihre Erklärung einem solchen gleichkam, er akzeptierte es darüber hinaus auch. Vielleicht, mutmaßte die Jedi, nahm es ihm auch eine Last. Sie hoffte, der von Yssir befürchtete Fall würde gar nicht erst eintreten. Und wenn er es tat, rief sie bereits jetzt die Macht an, mit ihr zu sein. Konnte sie schnell genug die richtige Entscheidung treffen? Nur im äußersten Notfall würde sie zum letzten Ausweg greifen – aber konnte sie es sich in anderen Fällen leisten, den Cathar, wenn er sich der Dunkelheit übergab, bloß aufhalten zu wollen, ohne ihm nach dem Leben zu trachten? Würde es ihr gelingen, selbst wenn sie darauf abzielte? Sie machte sich hinsichtlich seiner Stärke und seinem Kampfgeschick keine Illusionen.
Yssir sprach weiter und Eunoia nutzte seine Worte, um sich von dem wenig aussichtsreichen Gedankenganz zu lösen.
»Worte, mit denen wir die Dunkle Seite beschreiben. Trickreich, geduldig. Eine Kraft, die abwartet und den Moment nutzt, wenn man am wenigsten gegen sie gewappnet ist.« Worauf konnte der Cathar vertrauen, wenn ihm der Zugang zur Macht verwehrt war? Die Ritterin stockte einen Augenblick. Auch Personen, denen die Macht nicht zugänglich waren, verfügten über Tendenzen, die mehr einer guten oder schlechten Moral zugeschrieben werden mochten – oft waren sie sogar schwer voneinander zu trennen. Ihnen blieb nicht die Hilfestellung der Macht, zugleich wurden sie aber auch von den Lockrufen der Dunklen Seite verschont. Ein innerer Kompass diente ihnen allen zur Orientierung – und ihr Umfeld.
»Vielleicht scheint sich Eure Begleiterin deshalb auch um Euch zu sorgen.« Um dann stark zu sein, wenn er es nicht sein konnte. »Ihr seid ein glücklicher Söldner, sie als Partnerin zu haben. Und ich danke Euch für Euer Vertrauen.« Sie hielt eine Hand hoch. »Und sagt nicht, Euch bleibt keine allzu große Wahl, vielleicht nehme ich es Euch übel.« Ein verschmitztes Lächeln zeigte blanke Zähne. »Ha. Und ich wäre froh, die Hälfte von dem zu sein, das Ihr mir zuschreibt. Mein Meister nannte mich einen Querulanten, eine Terroristin und einen Ränkeschmied. Es liegt im Auge des Betrachters. Genauso, wozu Ihr Eure Fähigkeiten nutzt.« Eine Pause. »Manchmal bedeutet ein Leben zu nehmen ein anderes zu retten. Aber darüber sind sich auch die Jedi uneins. Nicht der beste Ausgangspunkt, um Schlaf zu finden, nicht wahr? Vielleicht aber auch nicht der schlechteste. Uneinigkeiten haben die unangenehme Angewohnheit, auch noch am nächsten Tag auf uns zu warten.«

"Oh, ich bin mir sicher ihr seit besser als das was ihr euch selbst zutraut." erklärte er ihr und er konnte nicht anders als auf ihr leichtes Lächeln hin zu schmunzeln. "Ich glaube nämlich jeder Meister hat mehr als genug an seinem Schüler auszusetzen, wer auch immer dieser Schüler sein mag." grinsend fügte er hinzu, "Behalte das im Hinterkopf was Bass angeht." meint er, nun wieder mit einem amüsierteren Tonfall. "Das ist was ich kann. Und ich versuche meine Fertigkeiten so anzuwenden wie ich es für richtig Halte. Leider habe ich nicht deine Weitsicht."
"Ich glaube, es wird mir leicht fallen zu schlafen, auch wenn es mir leid tut das ich dir diese Dinge aufgebürdet habe. Nichtsdestotrotz wünsche ich dir später eine gute Nacht." Als er Aufstand legte er eine seiner riesigen Pranken auf ihren Arm, drückte leicht, "Trotzdem möchte ich das du weißt, das ich deine Worte zu schätzen weiß."

Das Leuchten des Feuers in Eunoias Augen schien mit einem Mal lebendiger. Sie blickte auf die stille Gestalt ihres Padawans, deren Heben und Senken des Brustkorbes unter der dicken Bekleidung kaum sichtbar war. »So die Macht mir beistehen will, Yssir.« antwortete sie und während ihre Machtsignatur munter frohlockte, senkte sie das Kinn unter dem Druck von Verantwortung und Demut. »Wenn es keine Weitsicht ist, die Euch hierher gebracht hat, dann Intuition. Sie leistet Euch offenbar gute Dienste.«
Eunoia legte ihre eigene, ungleich haarlose und bläuliche Hand auf die pelzige des Cathars und erwiderte seinen Blick. »Ich danke Euch für das Vertrauen und Eure Weisheit. Bis zum Morgen.«
Die Nautolanerin starrte noch lange, nachdem Yssir sich schließlich niedergelegt hatte, in das Feuer. Es war von außen nicht zu erkennen, wann sie in den Zustand tiefer Meditation übergegangen war, der sie mit dem Wesen des Gebirges vertraut machte. Es war so alt und vielschichtig, dass Eunoia sich einem auf der Wasseroberfläche spielenden Kind gleich fühlte, das die darunterliegende Tiefe erahnte, aber nicht zu fassen vermochte.[/quote]


Neue Republik - Jedi-Ritter und Padawan


[quote="Filus Ryen und Quinn Vos"]Krator und Filus hatten sich wieder getrennt. Filus hatte den Eindruck gehabt, dass der Junge einige Zeit für sich brauchte, um über das Gespräch nachzudenken und Filus wollte ihm auch diese Zeit geben. Er machte sich gemächlichsten Schrittes wieder auf den Weg zur Akademie, ohne ein bestimmtes Ziel im Auge zu haben. Sein Gesicht tat nicht mehr weh; die regelmäßige Bacta Behandlung hatte ihre Wirkung entfaltet, aber es würde noch einige Zeit dauern, bis die Verletzungen gänzlich verschwunden waren. Er dachte darüber nach, dass Quinn sicherlich schon bei Meister Lsi gewesen sein musste und fragte sich, ob der Meister Filus Vermutung bestätigen würde – Quinn mochte zwar so voller Energie sein, aber ganz gewiss sollte er sich immer noch schonen. Natürlich hatte Filus das Ganze auch schon seinem Schüler gesagt, aber Quinn nahm solche Warnungen leider nicht sonderlich ernst – hatte viel mehr eine „wenn ich mich gut fühle, dann geht es mir auch gut“ Einstellung. Damit würde er bei Meister Lsi aber nicht weiter kommen. Dieser würde nach objektiven Untersuchungen entscheiden, wie es Quinn physisch ging und diesen auch mit Nachdruck eine verbindliche Empfehlung für den weiteren Genesungsprozess mitgeben.
Quinn und Filus trafen im Tempel aufeinander. Dabei war Filus in Richtung von den Untersuchungsräumen des Heilmeisters gegangen. Wortlos drehte Filus um und ging mit Quinn zusammen Richtung Hof. Filus spürte, dass Quinn aufgewühlt war und…wenn er sich nicht täuschte…konnte er auch Verlegenheit in seinem Schüler wahrnehmen. Fast lautlos seufzte Filus und dachte darüber nach, was Quinn jetzt wieder angerichtet hatte. Was auch immer es sein mochte, es schien Quinn noch auf dem Gewissen zu lasten, denn dieser schaute bewusst in die Ferne und war wahrnehmbar in sich gekehrt. Er hatte sein Elan und seine überschwängliche Art verloren, jedenfalls für den Moment. "Wie ist es bei Meister Lsi gelaufen", fragte Filus und trug dabei eine wissende Mimik zur Schau. "Oh, sehr gut. Ich glaube, er mag mich“, antwortete Quinn und schenkte Filus dabei ein nicht überzeugendes Lächeln. Jetzt war sich Filus sicher, dass da etwas wirklich schief gegangen sein musste. „Tatsächlich? Freut mich zu hören“, erwiderte Filus. Und dann hatte er auch eine Ahnung, was vorgefallen sein könnte. Er spielte das Spiel jedoch erst einmal mit. „Ich hatte ein wenig die Befürchtung, dass Meister Lsi und du möglicherweise Kommunikationsbarrieren haben könntet, er gehört zu den traditionelleren Jedi unseres Ordens. Und wie hat er deine körperliche Verfassung eingeschätzt?“
„Oh. Ganz hervorragend und nein…nein, nein…. Haben uns super verstanden." Filus nickte. „Sehr schön. Ich werde auch noch einmal bei ihm vorstellig werden müssen. Die Ärzte der Flotte hatten zwar gesagt, dass bei regelmäßiger Bacta Behandlung die Verbrennungen gänzlich verschwinden werden, aber wie sagt man noch einmal im Kern – hol dir immer eine zweite Meinung ein. Sollte Meister Lsi der Meinung sein, dass bei dir wieder alles in Ordnung ist, können wir wieder 100 % beim Training geben. Ich denke, da wird er mir seinen Segen geben…“ Quinn ließ die Schultern hängen.
"Aber das wird ewig dauern! Der Alte hasst mich! Ich soll Dehnübungen machen! DEHN-Übungen! Wie alt bin ich? Vier? Ich kann drei Meter hoch springen! Da soll ich Deeeeehnübungen machen!?", brach Quinn los ‚Aha‘, dachte sich Filus. Die Flunkerei war auch zu schlecht gewesen, in der Tat war Quinn schon besser darin gewesen. „Nein, ich bin mir sicher, dass er dich liebt, schließlich hast du dich wie eh und je von deiner besten Seite gezeigt.“ Filus konnte sich sein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen, wurde dann aber ganz ernst und runzelten die Stirn. „Unabhängig davon, dass Dehnübungen wichtig sind, um die Bewegungsfähigkeit des Körpers zu erhalten, besonders bei schnell wachsenden Muskeln, hätte ich seine Einschätzung geteilt, dass du nach Carona nicht sofort wieder 100 % geben solltest und schon gar nicht unter Wettkampfbedingungen.“ Er spielte auf das Wettlaufen zwischen Krator und Quinn an. Quinn presste seine Lippen aufeinander und wirkte auf Filus wie ein aufgebrachtes Kind, was dieser noch mit seinen Worten unterstrichen hatte. „Das hat überhaupt nichts mit deinem Alter zu tun. Wobei ich angenommen habe, dass du inzwischen alt genug bist, einzusehen, dass es Leute gibt, die sich um deine Gesundheit sorgen und möglicherweise – aber auch nur möglicherweise, etwas Ahnung von humanoider Physiologie haben.“ Filus ließ den ernst gemeinten Vorwurf stehen. „Gibt es denn sonst noch etwas, was du mir sagen solltest?“
Quinn wurden nun noch bockiger. "... Kann sein, dass Meister Lsi wohl noch vorhat, mit Euch ein... Gespräch zu führen." "Das kann ich mir denken. Ich hoffe, dass du mir das noch rechtzeitig gesagt hättest, bevor ich selbst zu ihm gegangen wäre." Uneinsichtig zuckte Quinn mit den Schultern.
"Naja... Hab ich ja jetzt." Sein Meister seufzte ein weiteres Mal, dieses mal jedoch laut. „Ja, hast du. Auf meine Nachfrage hin.“ Filus schüttelte frustriert den Kopf. „Quinn, ich möchte dir nichts Böses, genauso wenig, wie Meister Lsi. Aber manchmal wünschte ich mir, dass du nicht so ein Sturkopf wärst und nicht immer den Weg des größten Widerstandes suchen würdest. Das würde es dir und deinen Mitmenschen einfacher machen.“ "Aber...", stammelte Quinn, der offenbar überrascht von den harten Worten war, "Aber ER hat doch... und... und... argh!"
Schweigend bedachte Filus seinen Schüler mit einem vorwurfsvollen Blick. Dann nahm er jedoch nach einigen Augenblicken versöhnliche Züge an. „Versprich mir bitte eins, egal wie ungerecht dir das ganze erscheint. Versuche wenigstens auf den Rat von Meister Lsi zu hören. Es ist ein Wunder, dass dein Bein noch gerettet werden konnte. Wirf dieses Wunder nicht weg, indem du eine endgültige Genesung nur aus Trotz sabotierst. Keine Wettkämpfe dieser Art mehr und angepasstes Training, okay?“ Lange sah Quinn Filus an, senkte dann aber seinen Blick. "....Einverstanden, Meister..."
„Sehr gut. Und noch etwas. Ich weiß nicht, was Meister Lsi mir noch alles sagen wird. Gleichwohl möchte ich dich bitten, auch über dein Verhalten als solches nachzudenken. Respekt und Form ist niemals ein Zeichen von Schwäche, sondern eher eine Stärke. Und es gibt viele, die wesentlich mehr wert darauf legen als ich. Zum Beispiel Meister Lsi. Es bricht sich daher niemand einen Zacken aus der Krone, wenn er versucht, seinem Gegenüber in der gebührenden Form zu begegnen.“
"Aber... Er ist so verdammt herablassend und bevormundend... Er macht mich einfach sauer."

„Das mag vielleicht so sein. Aber es ist nicht an dir, das zu verändern. Ich weiß, dass dir das nicht so liegt, aber die meisten Jedi erwarten eine gewisse Etikette und dazu gehört Respekt. Natürlich gegenüber jeden, aber insbesondere und in gehobenere Form vor Erfahreneren und Meistern. Und wenn du eines Tages selbst ein Ritter oder Meister bist, kannst du dich an diesen Tag zurückerinnern und es anders machen, als Meister Lsi, aber bis es soweit ist, würde ich dir nahe legen, die Spielregeln zu lernen und diese immer dann zu befolgen, wenn du nicht weißt, dass dein Gegenüber sie nicht auch für modifizierbar hält. Wenn du dich an unseren gemeinsamen Anfang zurückerinnerst, war unser Start auch sehr unglücklich. Ich habe dir deine formlose Art übel genommen und das kann auch anderswo passieren. Lass dir das vielleicht mal durch den Kopf gehen.“
".....Jaah, Meister..." [/quote]
Anonymity is a wondrous antidote to both pride and timidity; a stalwart defense against both admiration and contempt; and a wise teacher of both
boldness and humility. Therefore let a Jedi have no name, no place, no history, no self. Jedi Master Chakora Seva (circa 490 BBY) by Ruth Baulding

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